betriebliche Ausbildung

betriebliche Ausbildung
1. Begriff: Teil der Berufsausbildung im Rahmen der  dualen Berufsausbildung, der in der Verantwortung von Betrieben der Wirtschaft und in vergleichbaren Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft (Öffentlicher Dienst, freie Berufe, Haushalte etc.) durchgeführt wird.
- Rechtsgrundlage der b.A. ist ein  Berufsausbildungsvertrag zwischen Ausbildungseinrichtung ( Ausbildender) und  Auszubildendem.
- Die b.A. soll gemäß Berufsbildungsgesetz grundsätzlich in  anerkannten Ausbildungsberufen nach den Regelungen der jeweiligen  Ausbildungsordnung durch persönlich und fachlich geeignete Personen ( Ausbilder) erfolgen. Die Durchführung der b.A. erfolgt nach einem  betrieblichen Ausbildungsplan auf der Grundlage der jeweiligen Ausbildungsordnung und wird von der jeweils zuständigen Stelle (i.d.R. Kammer) geregelt und überwacht. Sie findet i.d.R. an drei bis vier Wochentagen statt und wird durch Unterricht an der  Berufsschule ergänzt und begleitet. Dieser kann auch als  Blockunterricht stattfinden.
- 2. Ziele: Die b.A. steht unter der allgemeinen Zielsetzung, eine breit angelegte Grundbildung und die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln sowie den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrung zu ermöglichen.
– (3.) Formen: (1) B.A. im unmittelbaren Arbeitszusammenhang, überwiegend nach dem  Imitatio-Prinzip; (2) lehrgangsmäßige b.A., z.B. in  Lehrwerkstätten und  Übungsfirmen; (3) innerbetrieblicher Unterricht, Werkschulen. I.d.R. finden sich Kombinationen dieser Ausbildungsformen, die oft noch durch überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen in der Verantwortung der Ausbildungsbetriebe ergänzt werden.
- 4. Probleme ergeben sich vorrangig aus dem Spannungsfeld von pädagogisierter und produktionsgebundener Ausbildung durch mangelnde Systematik und Vollständigkeit, unzureichende theoretische Fundierung, unzureichende Qualifikation der Ausbilder, ausbildungsfremde Tätigkeiten sowie durch ungenügende Abstimmung der b.A. mit dem Berufsschulunterricht. Ein bes. Problemfeld ist der bildungspolitisch kontrovers diskutierte Zusammenhang zwischen der einzelbetrieblichen Finanzierung und dem derzeit beobachtbaren Rückgang an betrieblichen Ausbildungsplätzen. Die Suche nach Finanzierungsalternativen hat dazu geführt, dass sich in den letzten Jahrzehnten mit der überbetrieblichen Finanzierung, Tariffondsfinanzierung und Verbundfinanzierung unterschiedliche Finanzierungsweisen b.A. entwickelt haben, welche die einzelbetriebliche Finanzierung zunehmend ergänzen.

Lexikon der Economics. 2013.

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